Um 1000 v. Chr. €thiopien
wird von €gypten unabhŠngig, Šthiopisches Kšnigreich beiderseits des
Roten
Meers mit der Hauptstadt Aksum (Kšnigreich von Saba).
Die Kšnigin von
Saba
besucht Salomo, Bibel: 1. Kšn 10 und 2. Chron 9. Ursprung der
arabischen,
rabbinischen und Šthiopischen Legende Ÿber den gemeinsamen Sohn
Melech oder Menelik,
den GrŸnder der salomonischen Dynastie €thiopiens. ArchŠologen aus Hamburg
finden in Aksum den Palast der Kšnigin von Saba.
um 34 n. Chr. €thiopischer
KŠmmerer trifft Philippus im
Heiligen Land und wird getauft.
Missionarische
BemŸhungen im Palast.
300 –
400 n. Chr. BlŸtezeit
des Aksumitischen Reiches. Errichtung von Stelen und
EinfŸhrung von MŸnzen.
328 n. Chr. Kšnig
Ezanas nimmt das Christentum an, Frumentius
wird 1. Bischof in Aksum,
Weihe
durch Athanasius den Grossen in Alexandrien (Patriarch), bestŠtigt durch
Korrespondenz
mit Konstantinopel.
400 n. Chr. €thiopische
Mšnche im Heiligen Land, erwŠhnenswert ist die Grabeskirche in Jerusalem
(Auferstehungskirche)
451 n. Chr. Konzil
von Chalcedon, Verurteilung der sogenannten Monophysiten, zwischenzeitlich
unter den orthodoxen Kirchen Ÿberwunden. Die Šthiopische Kirche wurde
automatisch als damaliges AnhŠngsel der koptischen Kirche zu den monophysitischen Kirchen gerechnet und gehšrt seitdem zu
der Gemeinschaft der
altorientalischen orthodoxen
Kirchen (Armenische, Syrische, Indische und Koptische Kirche)
um 480 n. Chr. Ankunft
der 9 Heiligen in €thiopien, eine zweite Evangelisationswelle in €thiopien
ausgelšst durch asketische
Mšnche. Grundlage der tiefen Fršmmigkeit der Šthiopischen Christen. Zeitgleich
lebte der Heilige Yared, der Schšpfer der
Šthiopischen Kirchenmusik, Zeitgenosse von Gregor (Gregorianische Musik).
510 – 540 n. Chr. Kšnig Kaleb
fŸhrt 525 gemeinsam mit dem byzantischem Kaiser
Justinus I.
einen
Rachefeldzug gegen Jemen, um eine Christenverfolgung dort zu rŠchen.
615 – 628 Freundliche
Beziehungen des Aksumer Reichs zu dem erstarkenden
Mohamed.
ab 630 Beginnender
Konflikt mit dem kriegerisch expandierenden Islam, der das Šthiopische
Kaiserreich praktisch umschlie§t.
Mitte des 9. Jahrh Niedergang
des Aksumer Reiches, das von der KŸste und dem
internationalem Handel abgedrŠngt wurde. RŸckzug in die Bergwelt €thiopiens.
ca. 945 Zerstšrung
Aksums durch eine antichristliche Revolte.
1137 –
1270 Die
Zagwe-Dynastie Ÿbernimmt die Macht in €thiopien.
Kšnig Lalibela veranla§t den Bau der unzerstšrbaren
Felsenkirchen, die noch heute dem Gottesdienst dienen und zum Weltkulturerbe
zŠhlen. Beispiel fŸr die Macht christlicher Werte.
(Zeit
der KreuzzŸge)
ab 1241 Der
spŠtere Abt Iyesus Mo«a des Stephansklosters
in Haiq
bereitet den Weg fŸr eine religišse Erneuerung vor, der von dem
einbeinigen Heiligen Tekle Haimanot, Abt von Debre Libanos, fortgesetzt wurde.
Hohes Ansehen der Klšster als Gegenpol zu dem fremden, Šgyptischen Patriarchen.
1270 –
1855 Salomonische
Dynastie. Yekuno Amlak
greift bewu§t die alten heiligen Legenden Ÿber die besonderen Beziehungen
€thiopiens zum Heiligen Land auf, um seine Herrschaft zu legitimieren. Unter
dem Einflu§ des Heiligen Tekle Haimanot
ŸbertrŠgt der Kaiser ein Drittel von Grund und Boden seines Reiches der Kirche.
Bis zur Revolution und der Landreform im Jahr 1975/1979 war so das wirtschaftliche Fundament
der Kirche fest gegrŸndet.
1314 – 1344 Streit zwischen dem Kšnig Amde Zeyon und den ReprŠsentanten der Klšster, die den unchristlichen Lebenswandel heftig kritisierten. Aber auch unter den Klšstern gab es Streit darŸber, ob und wie der Sabbath geheiligt werden solle. Als Kirche, die stark auf das Alte Testament zurŸckgreift und auf jedem Altar einen Tabot – Nachbildung der Bundeslade des Alten Bundes – verlangt, kann der Streit Ÿber den Sabbath schnell zu einer tiefgreifenden Polarisierung fŸhren. Immer wieder sahen sich die Herrscher veranla§t, vermittelnd einzugreifen. Ein Hšhepunkt dieses Eingreifens war wesentlich spŠter das Šthiopische Konzil in Borru Meda (1878), welches eine sich Ÿber Jahrhunderte hinwegziehende Kontroverse Ÿber die Christologie beendete.
Zur Zeit der Herrschaft
Zera Yaekob mit dem
Beinamen Qostantinos (Konstantin) (1434-1468) gab es
eine BlŸtezeit der €thiopischen Literatur. Es war eine lebendige Zeit, in
welcher die Kirche reprŠsentiert durch die Klšster ihre EigenstŠndigkeit auch
in wirtschaftlicher Hinsicht zu behaupten wu§te. DarŸber hinaus waren an
manchen Stellen auch die gro§en Klšster Bollwerke gegen den anstŸrmenden Islam
und schŸtzten das dahinterliegende Land.
Das
Kšnigreich expandiert nach SŸden und versucht diplomatische Beziehungen mit dem
Abendland aufzunehmen. €thiopische Mšnche nehmen am Konzil von Florenz (1439
– 1443) teil. Die Maler Brancaleone und Bicini aus Venetien arbeiten in €thiopien.
1508 –
1526 Diplomatische
BŸndnisverhandlungen mit Portugal
1517 Konflikte
€thiopien mit der TŸrkei, die im ganzen arabischen Raum expandiert.
1527/29
– 1559 ãDrei§igjŠhriger
KriegÒ €thiopiens gegen die Sultana von Harar (Somalia) mit weitgehenden Zerstšrungen im
christlichen Hochland durch den Imam Achmed Grann,
einen fŠhigen Emir, 1533.
1541 Portugiesische
Waffenhilfe fŸr €thiopien, seit 1540 Vordringen der Oromo-Všlker
aus dem SŸden in das Šthiopische Kernland
1543
Ende des offenen Krieges nach dem Tod des Emir Grann.
Bis 1559 wurden dann nach und nach die kriegerisch aktiven Muslime
zurŸckgedrŠngt. 1557 hatten die
TŸrken noch Massaua erobert (bis 1866 tŸrkisch)
1603
BauernaufstŠnde, Auftreten eines falschen Christus, Schwierigkeiten nach
dem
gro§en Krieg wieder eine akzeptierte Zentralgewalt aufzubauen.
1626
Kaiser Susnyos vollzieht die Union mit der
ršmisch-katholischen Kirche,
er
1627
erfŸllt so ein gegebenes Versprechen, als €thiopien um Hilfe gegen die
angreifenden Muslime gebeten hatte. Mšnche der ršmischen Kirche versuchen
€thiopien zu missionieren.
1632
Abdankung des Kaisers Susnyos, Ende der Union mit Rom.
1636
Gondar wird Hauptstadt mit einer neu errichteten
Kaiserpfalz. Gondar mitten in der reichen Provinz Semen-Begemider gelegen wird nach Aksum
und Lalibela die erste feste Hauptstadt der Herrscher
€thiopiens. †ber Jahrhunderte sind die Herrscher immer wieder von Ort zu Ort
gezogen. Es folgt eine kulturelle BlŸtezeit €thiopiens bei einem weitgehendem
Zerfall der Zentralgewalt, so da§ im 19. Jahrh. von einem Regime der FŸrsten
gesprochen werden kann.
1595- 1658 Abba
Gregorius, ein gelehrter Mšnch, der 1637 €thiopien verlassen mu§te, kommt nach
Rom und macht gemeinsam mit deutschen FŸrst und Gelehrten Hiob Ludolf €thiopien in
Europa bekannt.
1655
Wiederaufbau der Kathedrale von Aksum ist
abgeschlossen
1702 –
1716 Geheime
Unionsverhandlungen von Kaiser Iyasu I und Kaiser
Justus mit den Franziskanern, die
aber nach der Absetzung des Kaisers nicht fortgesetzt werden.
1769 –
1771 Der
bekannte schottische Forschungsreisende James Bruce kommt nach Gondar und entdeckt den Tanasee
als Quelle des Blauen Nils. AllmŠhlich wird €thiopien wieder in Europa bekannt.
1830
–1868 Wirken
der ersten Deutschen in €thiopien. Der Botaniker W. Schimper
bringt die Kartoffel nach €thiopien. Der Forschungsreisende RŸppell
bereist das Land mehrere Jahre.
im 19. Jahrh. Verschiedentliche
vergebliche Versuche €gyptens mit tŸrkischer Hilfe €thiopien vom Norden, Ÿber
den Sudan, zu erobern. Kaiser Johannes IV fŠllt 1889 im Kampf gegen die Mahdisten.
1855
Absetzung des letzten Kaisers der salomonischen Dynastie durch den
tatkrŠftigen Theodor II, der in blutigen KŠmpfen ein starkes Kaisertum
durchsetzt.
1868
Ein diplomatischer Konflikt
mit den Briten fŸhrt zum Ende des Kaiser Theodors II durch eine anglo-indische MilitŠraktion, die zu einer
PlŸnderungsaktion fŸr kulturellen SchŠtze wurde. Erst in jŸngster Zeit wurden
Teile seitens der britischen Regierung zurŸckgegeben.
Nach 1862 EuropŠische
KolonialmŠchte, England, Frankreich und Italien erobern KŸstenstŠdte
€thiopiens, erst lange nach der MilitŠrregierung wird Djiboutie in die
UnabhŠngigkeit entlassen.
1871-1889
Kaiser Johannes IV
verteidigt das Reich gegen den anglo-Šgyptischen
und italienischen Imperialismus,
er war unzufrieden gegenŸber den europŠischen Missionen, die die Einheit seiner Kirche gefŠhrden. Seit Mitte des 19.
Jahrh. betrachten die europŠischen protestantischen Kirchen €thiopien als
Missionsgebiet, obwohl es ein christliches Land ist. Kaiser Johannes IV bemŸhte
sich um die UnabhŠngigkeit der €thiopisch-Orthodoxen Kirche gegenŸber der
koptischen Kirche, es gelang ihm, dass insgesamt 4 koptische Bischšfe fŸr €thiopien geweiht worden sind.
1889 –
1913 Menelik II wird als Nachfolger Johannes IV Kaiser und
beruft sich wieder auf die salomonische Abstammung. Er versucht €thiopien zu
einem modernen Staat zu machen, Reformen auf vielen Ebenen, Eisenbahnbau,
Telegrafenbau. Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den europŠischen MŠchten
und den USA. Verlegung der Hauptstadt nach Addis Abeba
1896
Schlacht bei Adua, Nationalfeiertag in
€thiopien, Sieg der €thiopier Ÿber die angreifenden Italiener. Ausgangspunkt
fŸr ein Selbstbewu§tsein der farbigen Bevšlkerung in aller Welt.
1913
– 1916 Innere
Wirren
1916- 1930 Kaiserin
Zauditu, Tochter Meneliks
II, herrscht mit Ras Tafari, der spŠtere Kaiser Haile
Selassie, als Regent
1923
FŸnf Šthiopische Mšnche werden
zu Bischšfen geweiht, bisher waren nur €gypter Bischšfe in €thiopien.
.
1930
Die Kršnung Kaiser Haile Selassie I
Mit der Kršnung Haile Selassie
ist das Wachsen der Ras-Tafari–Bewegung in Jameika und andere karibische Inseln verbunden. Die
Isolation €thiopiens ist endgŸltig Ÿberwunden.
1935 bis 1941 Italiens
Krieg gegen €thiopien, eine moderne Armee gegen tapfere KŠmpfer aus Zeiten des
30-jŠhrigen Krieges. Die Italiener benutzen jeden BŸndnispartner, um die
€thiopisch-Orthodoxe Kirche zu schwŠchen, sogar ein BŸndnis mit den Muslimen,
Wahl eines nationalen Patriarchen.
1941 – 1974 Wiederherstellung
der Herrschaft Kaiser Heile Selassies. Weitgehende
Reformen, GrŸndung der UniversitŠt in Addis Abeba.
1948 Anschluss
an die Ÿbrigen christlichen Kirchen durch Beitritt zum Weltkirchenrat als
GrŸndungsmitglied .
1951
Abune Basilios wird erster regulŠrer
Šthiopischer Erzbischof
1959 Abune Basilios wird zum Patriarchen von €thiopien geweiht,
die €thiopisch-Orthodoxe Kirche ist autokephal.
1965
Alle Patriarchen der altorientalischen-orthodoxen Kirchen treffen
sich zum ersten Mal und zwar in Addis
Abeba. Auf dieser Konferenz waren alle fŸnf Patriarchen anwesend und trafen
Šu§erst eindrucksvolle Entscheidungen, die zeigten, da§ sie sich der Probleme
der Kirche in der zeitgenšssischen Welt durchaus bewu§t sind.
Zweiter Patriarch der autokephalen
Kirche wird Tewoflos
1971-1976, dieser wurde unter der MilitŠrdiktatur ermordet. Sein Nachfolger
wurde Patriarch Tekle Haimanot, 1976 bis 1988. Mit seinem Segen wurde
die €thiopisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland 1983 gegrŸndet.
Patrirch Merkorios folgte Tekle Haimanot nach, 1988 bis
1991 und wurde abgewŠhlt.
1992 Heutiger
Patriarch ist Seine Heiligkeit Abune Paulos mit Sitz
in Addis Abeba.
1952 Anschluss
Eritreas als autonomes Gebiet.
1974 MilitŠrputsch
gegen Kaiser Haile Selassie, ermordet im Jahr 1975
1975 Roter
und wei§er Terror, Aufbau und
Entwicklung einer marxistisichen
MilitŠrdiktatur unter Mengistu Haile
Mariam
1975-1980
Welle von Šthiopischen
FlŸchtlingen in die ganze Welt.
1983
GrŸndungsjahr der €thiopisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland
1985
In der Operation
ãMosesÒ und folgenden LuftbrŸcken
werden etwa 30.000 Falaschen, Bete Israel,
Šthiopische FlŸchtlinge jŸdischen Glaubens, von Israel aus dem Sudan und
€thiopien ausgeflogen und nach Israel gebracht.
1975 bis
1991 BŸrgerkrieg
in €thiopien und Eritrea