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ÄTHIOPISCH-ORTHODOXE KIRCHE IN DEUTSCHLAND

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Manfred Kock, Präses i.R.

Ansprache zur Einführung des Äthiopisch-Orthodoxen Bischofs für Zentraleuropa

am 31. Juli 2018 in Berlin, St. Immanuel-Kirche – Halbauer Weg 15

Anrede

Das ist vom HERRN geschehen

Und ist ein Wunder vor unseren Augen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht;

Lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein. (Psalm 118, 23 f)

Diese Verse aus dem 118. Psalm stehen über der Einladung zum heutigen Fest. Lasst uns freuen und fröhlich sein. Denn die ehrwürdige Äthiopisch-Orthodoxe Kirche feiert die Gründung ihrer europäischen Diözese und die feierliche Einführung ihres Bischofs Abune Diyonasiyos.

Und dieses Fest verbindet sich mit der Freude darüber, dass nach vielen Jahren der Zwietracht in Äthiopien endlich die Hoffnung auf Frieden, - auch mit dem Nachbarn Eritrea in Aussicht ist.

Am 15. Mai 1983, also vor 35 Jahren wurde mit der Überbringung des Tabot in die St. Mikaelskirche zu Köln die erste Äthiopisch-Orthodoxe Gemeinde in Deutschland gegründet. Diese Kirche war vorher eine Kapelle, die nach Martin Luther benannt war. Dort war die Botschaft Jesu Christi verkündigt worden. Sie hat Freude und Dankbarkeit ausgelöst für das Glück, das Menschen erfahren haben. Sie hat getröstet in Zeiten des Heimwehs und der Trauer und des Sterbens. Die Botschaft Jesu Christi wird nun weiter getragen in der Äthiopischen Gemeinde. Sie stärkt auch heute, sie hilft, Barmherzigkeit zu üben und sich für Gerechtigkeit einzusetzen.

Wie es kam

Verschiedene Flüchtlingsgruppen kamen in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts aus Äthiopien und auch aus Eritrea. Manche flohen vor dem Kaiser Haile Selassi, andere später vor Mengistu. Nach dessen Sturz mussten wieder andere fliehen. Die gegensätzlichen Fluchtgründe führten immer wieder zu Spannungen – manchmal bis zum Zerreißen. Schon die Einweihung der ersten Kirche war von atemberaubender Auseinandersetzung. Denn der Tabot wurde von einem Menschen überbracht, der manchen der Flüchtlinge als Agent der in Äthiopien herrschenden Regierung galt.

Das große Verdienst des Erzpriesters Dr. Merawi Tebege: Die Kirche hat sich nie den jeweiligen Strömungen angepasst. Seine wichtigste Linie war die Verbindung zur Botschaft Jesu Christi und zur Mutterkirche und ihrem Patriarchat in Äthiopien. Verlockungen gab es wohl. Aus Schweden und USA kamen Rufe, sich einer Exilkirche anzuschließen. Aber: Wer immer Patriarch ist, die Verbindung zu ihm und zur Synode in der Heimat blieb gewahrt. Das hat uns Partnern die Zusammenarbeit erleichtert.

Ein ökumenisches Geschenk

Die ehrwürdige afrikanische altorientalische Kirche hilft uns in unserem Land, das eigene Kirchenbild nicht zum endgültigen zu machen. Wir haben gelernt: Jede Kirche für sich allein ist zu arm. Sie braucht den geistigen Reichtum der anderen.

Es sind drei Schwerpunkte der Äthiopischen Kirche, die uns helfen:

Die Verbindung zum Bund Gottes mit dem Volk Israel; - die Bedeutung der Heiligen Taufe; - die Verehrung des Kreuzes Christi. All das haben wir in der protestantischen und in der römisch-katholischen Tradition auch. Aber die Äthiopische Kirche hilft uns zur Korrektur und zur verstärkenden Besinnung.

·      Die Verbindung Bund Gottes mit dem Volk Israel

Die Kirchen der Reformation, die römische Kirche, die Griechische und die russische Kirche haben über Jahrhunderte einer antijüdischen Theologie angehangen. Daher wurden die Menschen anfällig auch für antisemitische Strömungen. Sie gipfelten in dem Mord an Millionen Menschen, den man Holocaust nennt. So hilft uns auch die äthiopische Tradition zur notwendigen Korrektur unseres Verhältnisses zum Volk Gottes.

·      Die Bedeutung der Heiligen Taufe

Die Heilige Taufe ist auch in unserer Kirche geschätzt. Von Martin Luther heißt es, er habe mal in einer verzweifelten Stimmung mit Kreide auf den Tisch geschrieben: baptizatus sum – Ich bin getauft. Damit wollte er sich vergewissern, dass er in Gottes Hand gehalten bleibt, was immer ihn auch irritieren und belasten mag. Wer einmal das Timkat-Fest erlebt hat, kann verstehen, welche bedeutende Kraft die Taufe hat.

·      Die Verehrung des Kreuzes Christi

Manche sind erschreckt, dass ein Marterinstrument religiöses Symbol geworden ist. Sie raten, die Kirchen sollten doch sanftere Symbole, z. B. die Taube zum Haupterkennungszeichen wählen. Die äußerste Gotteserniedrigung im Sterben Jesu ist aber gerade die Nähe zur leidenden Kreatur. Die stellt sich im Kreuz das. Wir danken der äthiopischen Tradition, die Betonung des Kreuzes immer wieder einzuschärfen.

Vielfalt und Einheit der Kirche

Die ökumenische Bewegung hat sich an der Vision der wachsenden Einheit der Kirchen entzündet. Der Gebetswunsch Jesu Christi: „Heilige sie in der Wahrheit ... damit sie alle eins seien“ (Joh. 17, 17.21) setzt in den Kirchen immer wieder Impulse, die Gemeinsamkeit zu stärken, damit verwirklicht wird, was sie glauben: die eine heilige, allgemeine, apostolische Kirche. Es gilt, die Trennung der Kirche Jesu Christi in sich gegenseitig ausschließende Konfessionen zu überwinden; die bestehenden kirchlichen Verhältnisse müssen von dieser Zukunft her gestaltet werden.

Die Kirche als Geschöpf des göttlichen Wortes lässt sich nicht mit einer vorfindlichen Kirche gleichsetzen, sie lässt sich aber auch nicht von einer vorfindlichen Kirche trennen, sofern sie sich einzig auf Jesus Christus gründet. Die eine Kirche ist nicht eine unsichtbare Idee, wie es eine bestimmte Strömung in der evangelischen Theologie meinte, sondern Leib Christi. D. Bonhoeffer konnte sagen, dass eine Kirche, die unsichtbar bleiben will, nicht nachfolgen will. Übertragen auf die Frage der Einheit heißt das, wer nur die unsichtbare Einheit behauptet, will sie in Wirklichkeit gar nicht.[1] Die Einheit muss sichtbar sein. Nun kann sie aber nicht dadurch entstehen, dass sich alle Kirchen zu einem einzigen zusammenschweißen. Sie wird nicht hergestellt, indem die Kirchen ihre Bekenntnisse addieren. Sie entsteht auch nicht dadurch, dass jede Kirche  auf einen Teil ihres Bekenntnisses verzichtet, bis ein Minimum dabei herauskommt, das für alle gilt. Einzig dieses ist der Weg: „Wird Christus als der einzige Heilsgrund von zwei Kirchen festgehalten, so sind sie eins“[2].

Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass ein ökumenisches Klima im Laufe der Geschichte lange Zeit nicht vorhanden war. Auch innerhalb der verschiedenen reformatorischen Strömungen gab es Phasen heftiger Kämpfe und gewalttätiger Auseinandersetzungen.

Die Kraft für weitere ökumenische Schritte schöpfen die Kirchen aus dem Gebet. Nicht nur in gemeinsamen ökumenischen Wortgottesdiensten, sondern in allen Gottesdiensten der Konfessionen ist das Gebet um die Einheit und für die Menschen in den jeweils anderen Kirchen unerlässlich. Von der einen Kirche Christi her zu denken heißt: Wir Evangelischen haben allen Grund, uns zu freuen, wenn es anderen Kirchen gut geht, und traurig zu sein, wenn es ihnen - selbstverschuldet oder ohne eigenes Zutun - schlecht geht. Denn wir sind zusammen stark, aber wir sind auch zusammen schwach.

So bitten wir um Segen für die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche in unserem Land und für alle Menschen, die mit ihr verbunden sind.



[1] G. Pöhlmann, Dogmatik, S. 248, Sichtbare und unsichtbare Kirche.

[2] Pöhlmann, a.a.O., S. 249.

Grußwort

Exzellenzen, Eminenzen,

sehr geehrte Damen und Herren,

heute stehe ich hier vor Ihnen, der Diener meiner Kirche, nämlich der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo Kirche, und verkündige Ihnen mit großem Stolz und Freude,  dass unsere Kirche hier in Deutschland einen Bischof bekommen hat und dass dieser Bischof, seine Exzellenz Abune Diyonasiyos, hier unter uns in seiner Bischofskirche in Berlin weilt.

Vor 40 Jahren bin ich als junger Priester und Stipendiat des diakonischen Werks der EKD  nach Heidelberg gekommen und hatte das Glück, hier Herrn Prof. Dr. Heyer zu begegnen. Herr Prof. Dr. Heyer  war wohl der beste deutsche Kenner der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche und ich hatte die einmalige Chance, bei ihm zu promovieren. Rückblickend sieht alles so glatt aus, denn ich konnte die Promotion gut abschließen, wenn ich aber  genauer zurückblicke, erinnere ich mich auch an die Wüstenzeiten; es lief nicht immer so glatt mit dem Studium, schon allein die deutsche Sprache sorgte für viel Verdruss.

Gegen Ende meiner Promotionszeit wurde ich hineingerissen in die Auseinandersetzungen in meinem Heimatland und so wurde ich, der junge Priester zum einzigen Geistlichen, dessen Stimme über das Radio in ganz Äthiopien  gehört werden konnte, denn die kommunistische Regierung hatte verboten, religiöse Themen über den Rundfunk zu verbreiten. Das Programm der Deutschen Welle konnten die Machthaber in Addis Abeba nicht verhindern.

Während dieser Zeit  hatten wir Gottesdienste im Ritus unserer Kirche in Heidelberg im Beisein von Flüchtlingen aus unserem Land gefeiert und nach der Promotion stand die Frage im Raum, zurückkehren wie geplant nach Addis Abeba oder hier in Deutschland eine Kirche für die vielen äthiopischen Flüchtlinge gründen.

Als Priester hatte ich mich verpflichtet meiner Kirche zu dienen und hier war die Aufgabe gestellt. Wenn ich heute hier vor Ihnen stehe, dann is t dies ein Zeichen dafür, dass ich diese Aufgabe angenommen habe und dass unser Herr Jesus Christus seinen Segen für unsere Arbeit gegeben hat. Alleine war die Aufgabe nicht zu bewältigen, aber die Kirche hatte großartige Helfer. Hier möchte ich noch einmal meinen Doktorvater Herrn Prof. Dr. Heyer, den späteren Ratsvorsitzenden der EKD Herrn Kock und Frau Ilse Friedeberg vom Freundeskreis Philoxenia erwähnen und ohne konkrete Namensnennung all die Menschen, die unsere Kirche mit Rat und Tat im ökumenischem Geist unterstützt haben und mit uns zusammengearbeitet haben, wie es in vielen Gemeinden geschehen is t, die unserer Kirche Gottesdiensthäuser zur Verfügung gestellt haben. Und um zum Wesentlichen zu kommen, möchte ich mich bei all meinen Landsleuten bedanken, sie bilden die Gemeinde, die mit ihrem Glauben und ihrer Tatkraft die Auslandskirche der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland aufgebaut und zum Blühen gebracht haben.

Neben den Wüstenzeiten gab es in den 35 Jahren der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland viele Zeiten der Freude und mit großer Freude konnten wir in Köln, wie jetzt auch in Berlin, eine Kirche kaufen und so ein Stück Äthiopien wirklich an den Rhein und an die Spree bringen. Unsere Kirche, die über Jahrhunderte isoliert leben musste, ist  lebendig zurückgekehrt in die Gemeinschaft der christlichen Kirchen und fühlt sich wohl. Wir machen das Bild der Kirchen bunter und für Köln ist ganz wichtig, dass einer der Heiligen Drei Könige wohl aus unserem Land stammt. Ich bin froh, dass mir die Chance gegeben wurde, diese einzigartige und lebendige Kirche in Deutschland aufbauen zu dürfen und übergebe die Leitung dieser Kirche nun unserem Bischof. Es ist  ein wunderbares Geschenk für mich, den Einzug des Bischofs mitgestalten zu können und mich zu freuen über die wiedergewonnene Einheit meiner Mutterkirche. Meine Treue zur Mutterkirche in Addis Abeba wurde belohnt.

Merawi Tebege, Erzpriester und Dekan

Pressemitteilung

Am 31. 07. 2018 wird der erste Bischof der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo Kirche, Abune Diyonasiyos, in Berlin in sein Amt eingeführt. Der Bischof ist nicht nur für Deutschland zuständig, sondern auch für Westeuropa. Das Patriarchat der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche hat zur Kenntnis genommen, dass die früher so altehewürdige   Äthiopisch-Orthodoxe Kirche vollständig in den Kreis der christlichen Kirchen aufgenommen worden ist  und würdigt mit der Entsendung des Bischofs die Bedeutung der deutschen Auslandskirche. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche ist eine wirklich lebendige Kirche. Hier in Deutschland ist aus kleinsten Anfängen damals in Köln eine über ganz Deutschland verteilte Kirche mit 15 eigenständigen Gemeinden geworden.

Zur Zeit ist noch Amharisch die typische Umgangssprache in dieser Kirche, wenn nicht die Gottesdienstordnung die alte Sprache Geez vorschreibt. Aus einer reinen Flüchtlingskirche ist  diese Kirche entstanden, die ersten Mitglieder der Kirche konnten kein Wort Deutsch. Auch wenn Äthiopien ein Vielvölkerstaat ist, war und ist die amharische Sprache das verbindende Element. Mittlerweile können aber fast alle Gottesdienstbesucher gut deutsch sprechen und die Predigt könnte in deutscher Sprache gehalten werden. Die äthiopische Kirche war ja jahrhundertelang weitgehend isoliert von der Gemeinschaft der christlichen Kirchen und so ist  es kein Wunder, dass für die Äthiopier die Zugehörigkeit zu ihrer nationalen Kirche ein Stück Heimat ist. Obwohl die Äthiopische Orthodoxe Kirche als Kirche Jesu Christi jedem offen steht, bedeutet die noch vorhandene Sprachbarriere, dass hier in Deutschland fast ausschließlich Äthiopier zu dieser Kirche gehören. Die Kirche hat so fast automatisch die Rolle einer Sammlungsstätte für die weit weg von der Heimat lebenden Äthiopier, die vor dem kommunistischem Terror in ihrem Heimatland geflohen sind, erhalten. Dies hat den wirklich positiven Effekt, dass die Integrationsbemühungen der deutschen Stellen sich auf die Kirche stützen konnten, und so vollbrachte die Kirche gemeinsam mit den deutschen Stellen eine wirklich hervorragende Integrationsleistung. Die Integrationsleistung läßt sich auch daran ermessen, dass aus der armen Flüchtlingskirche, die ausschließlich von außen unterhalten werden musste, eine sich selbst finanzierende Kirche geworden ist. Zwei Gemeinden waren finanziell so stark, dass sie eigene Kirchen kaufen konnten, in Köln und Berlin. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland hängt heute nicht mehr am Tropf der ökumenischen Hilfe.

Mehr der orthodoxen Tradition folgend hat die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche keinen organisierten Sozialbereich, wie etwa die Diakonie und die Caritas bei den großen Kirchen. Die Hilfe erfolgt als Nachbarschaftshilfe konkret, etwa wenn bei der jährlichen Pilgerreise in das Heilige Land von allen die Kosten für den einzelnen Bedürftigen, der auch gerne die Heiligen Stätten besuchen möchte, übernommen werden, tätige Diakonie ist auch, dass beim Mal nach dem Gottesdienst alle satt werden.

Noch einmal einige Jahrhunderte später gelang den Mönchen unter der Führung des allgemein anerkannten Heiligen Tekle Haimanot eine Reform der Kirche und auch des Staates mit der Folge, dass die äthiopische Kirche tief von der Volksfrömmigkeit getragen wird. Als die Isolierung Äthiopiens durch den Siegeszug der Muslime immer stärker wurde, zeigte sich die Treue zu dieser Kirche in wirklich erstaunlicher Weise. Im 16. Jahrhundert war nicht nur Europa bedroht von den siegreichen muslimischen Armeen, ebenso wurde versucht in Afrika den Machtbereich zu vergrößern. Fast wäre das Kaiserreich Äthiopien Beute der Muslime geworden, auch wenn Portugal damals Waffen und Soldaten zur Unterstützung des christlichen äthiopischen Kaisers gesandt hatte. Nachdem aber der äußerst fähige Heerführer Gran Mohammed  gestorben war, war es mit der Schlagkraft seiner Truppen vorbei und das Kaiserreich Äthiopien gerettet. Erst Hunderte von Jahren nach dem Eroberungskrieg wurde die Region Harrar, von wo aus der Krieg seinen Anfang nahm, wieder Teil des vereinten Äthiopiens. Da die Portugiesen tatsächlich Soldaten und Waffen geliefert hatten, was wohl keine kriegsentscheidende Bedeutung hatte, denn die einzige Schlacht mit diesen Verbündeten ging verloren, wurde das Kaiserreich nach dem Krieg unter Druck gesetzt; es sollte für die Hilfe bezahlen; bezahlen dadurch, dass dieses christliche Land endlich den richtigen Glauben annahm und katholisch wurde. Der Kaiser hatte dies wohl versprochen, also fühlte er sich verpflichtet, sein Wort zu halten und er sorgte dafür, dass von den Gremien ein entsprechender Beschluss gefasst wurde, nämlich die Struktur der Kirche nach dem Vorbild der Katholischen Kirche zu verändern und den Papst in Rom als Oberhaupt anzuerkennen.

Nach dieser für Äthiopien wenig geglückten Annäherung an die europäische Kirche vergrößerte sich wieder deren Isolation bis Äthiopien in den Blick der europäischen Großmächte geriet und diese Mächte übereingekommen sind, Äthiopien der neuen europäischen Macht, nämlich Italien zu überlassen. So eroberte Italien zunächst die Provinz Eriträa und versuchte dann ganz Äthiopien zu erobern, was dann fehlschlug und Äthiopien der einzige afrikanische Staat blieb, der keine Kolonialmächte anzuerkennen hatte. Neben den Machtgelüsten der europäischen Staaten, war Mitte des 19. Jahrhundert die Idee aufgekommen, die armen orthodoxen Christen zu missionieren und so dem richtigen Christentum zuzuführen. Diese Idee wurde bei den Protestanten in Schweden und in Deutschland versucht in die Tat umzusetzen, mit mäßigem Erfolg.

Auch wenn die so bibelorientierte Theologie für die Orthodoxen attraktiv ist, fand sie in Äthiopien nicht alle zu viele Anhänger. Heute bleibt festzustellen, dass in Äthiopien nach Revolution und Enteignung der Kirchen eine kleine protestantische Kirche und die große orthodoxe Kirche neben den muslimischen Gemeinden existieren, die katholische Kirche kann unberücksichtigt bleiben.

Im 20. Jahrhundert ist es der äthiopischen Kirche gelungen, Mitglied ja sogar Gründungsmitglied des Weltkirchenrates zu werden.

Heute nach fast 1 700 Jahren isolierter Kirchengeschichte kann nur mit Staunen bemerkt werden, dass die Theologie der Äthiopisch-Orthodoxe Kirche keinesfalls der Theologie der europäischen Kirchen grundsätzlich widerspricht, dass die Kirchen sich tatsächlich über die 1 700 Jahre hin nicht auseinander entwickelt haben. Selbstverständlich sind die verschiedenen Denominationen in vielen theologischen Fragen unterschiedlicher Meinung, der Standpunkt der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche liegt aber typischerweise nicht am Rande sondern relativ zentral in der Mitte der Meinungen; weit außerhalb des statistischen Mittels liegt die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche in der Dauer ihres normalen Gottesdienstes; für den gläubigen Äthiopier sind 5 Stunden Gottesdienst normal. Allein dies mag ein Zeichen für eine tiefverwurzelte Volksfrömmigkeit sein und bei einem Besuch eines äthiopisch-orthodoxen Gottesdienst fällt auf, dass die Gläubigen sehr jung erscheinen. Dieser uralten Kirche ist es gelungen, die nachfolgende Generation an sich zu binden, so dass die im Rahmen der kommunistischen Herrschaft erfolgte Enteignung der Kirche keinen Zusammenbruch der Kirche zur Folge hatte.

Die deutsche äthiopisch-orthodoxe Kirche war von Beginn an auf die ökumenische Hilfe seitens der großen Kirchen angewiesen und der Dank für die erwiesene Hilfe hat diese Kirche geprägt. Erst ganz allmählich konnte sich ein Selbstbewußtsein entwickeln, das eigene Sendungsbewußtsein in einer Gesellschaft, die nicht mehr vom Christentum geprägt ist. Die USA gebrauchen Äthiopien, um Kriege zu führen, den Äthiopier wäre es lieber, sie könnten ihre Volksfrömmigkeit sich verbreiten lassen, die Achtung vor dem Heiligen allgemein verbindlich werden zu lassen. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche hat jetzt fast 500 Jahre Erfahrung im Umgang mit den Muslimen, wobei die Kirche immer arm und die Moschee immer reich war und in dieser Zeit lebten Christen und Muslime friedlich nebeneinander mit der wirklichen Sensation, dass die Moschee mitten im Dorf und die Kirche am Rande ist. Es ist in Äthiopien eine uralte Tradition, die Kirche auf dem benachbarten Berg zu errichten, nachempfunden der jüdischen Geisteswelt.

Das Patriarchat in Addis Abeba hat die bisherige Kirchenprovinz Deutschland und Westeuropa mit einem Vikar an der Spitze aufgewertet zu einer Diözese mit einem Bischof an der Spitze. Die Aufgaben sind geblieben, eine Kirche in der Nachfolge Jesu Christi zu sein und eine Heimat für die Äthiopier und sonstigen Gläubigen zu sein. In der Gemeinschaft der christlichen Kirchen in Deutschland kann die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche ein Beispiel für lebendige Orthodoxie und lebendiges Christentum sein, ein Beispiel für das Tolerieren einer anderen Glaubensrichtung. Der neue Bischof ist wohlgerüstet für diese Aufgabe, denn er hat Jahre in Deutschland als verantwortlicher Priester der Berliner Gemeinde gearbeitet und mit Gottes Gnade wird er das begonnene Werk der Weitergabe der Frohen Botschaft fortsetzen.

Erzpriester Dr. Merawi Tebege

Dekan

Rede zum Einzug seiner Eminenz, Bischof Diyonasiyos, in seine Bischofskirche St. Immanuel in Berlin am 31.7. 2018

Prof. Dr. Martin Tamcke, Georg-August-Universität Göttingen

Eminenz, Exzellenzen, Brüder und Schwestern der äthiopischen orthodoxen Tewahedo Kirche

Die evangelischen Kirchen in Deutschland und Ihre Kirche teilen ein intensives Miteinander von Anfang an. Aber sowohl bei uns als auch bei Ihnen in Ihrer Kirche ist viel in Vergessenheit geraten, was eine wunderbare Grundlage unseres Miteinanders wäre.

Wer in Deutschland weiß heute noch, dass die ersten Treffen zwischen beiden Kirchen bereits in der Zeit der Reformation stattfanden? Und es war wirklich nicht irgendwer, der da protestantischerseits die Gespräche führte. Es waren Martin Luther und Philipp Melanchthon selbst, die diese ersten Gespräche im Sommer 1534 führten.

Luther hat dann 1537 seine Idee einer weltweiten Ökumene erläutert. Wenn einer aus dem „Mohrenland“ käme und sich zu Christus bekenne, so würde er ihm sagen: so glaube ich auch. Es gäbe keine Römische oder Wittenbergische Kirche, nur eine christliche Kirche, in die alle gehören, die an Christus glauben.

 1575 wird der Lutheraner Leonhard Rauwolf bei seiner Orientreise das äthiopische Kloster Dayr as-Sulṭān in Jerusalem besuchen und der Lübecker Lutheraner Peter Heyling wird ab 1632 in den Wüstenklöstern in Ägypten Arabisch lernen und 1634 Äthiopien erreichen.  Aber, was 1534 in Wittenberg stattfand, ist einmalig und wurde erst jetzt wieder von dem Göttinger Doktoranden Stanislau Paulau wieder entdeckt und erschlossen.

Der äthiopische Mönch Abba Mikaʾel traf am 31. Mai 1534 in Wittenberg ein. Er wollte Luther sprechen. Gleich beim ersten Treffen am 31. Mai sah man sich mit einem erheblichen Kommunikationsproblem konfrontiert: Abba Mika'el sprach weder Griechisch noch Latein. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass er sich einigermaßen in Italienisch verständigen konnte, wurde ein des Italienisch mächtiger Student der Universität Wittenberg zum Dolmetschen geholt.  Der Diakon blieb in Wittenberg bis Anfang Juli und hatte wiederholt Gespräche mit beiden Reformatoren.

 Am Ende stellte Luther ihm ein Empfehlungsschreiben aus. Dabei berichtet er über ihre freundschaftlichen Unterredungen über die christliche Lehre. Luther betonte die Übereinstimmungen in der Trinitätslehre und beim Abendmahlsverständnis. Den Äthiopier bezeichnet Melanchthon als  einen „klugen Mann“. Er hinterließ bei den Reformatoren einen bleibenden Eindruck. Luther erinnerte sich noch Jahre später bei den Tischreden an den äthiopischen Mönch. Ganz selbstverständlich griff er auf die Auskünfte zur Theologie der Äthiopier zurück, die er von Mikael bekommen hatte.

Die einzige publizierte, von Gottfried Schütze angefertigte Übersetzung des Empfehlungsschreibens Luthers für Mikael aus dem Jahr 1784, das wohl zunächst an den Straßburger Reformator Martin Bucer gerichtet war, führt den Text folgendermaßen ein:

„Empfehlungsschreiben für einen Fremdling, der sich in Absicht auf sein Glaubensbekenntniß zur griechischen Kirche bekannte, aber doch dabey recht gut und evangelisch dachte“. Merken Sie!? Der Äthiopier ist zum Griechen geworden! Er wird der griechischen Kirche zugeordnet, mit der die äthiopische Kirche doch dogmatisch erhebliche Differenzen hatte und hat. Weil die äthiopische Kirche so wenig vor Augen stand, wurde Luthers Vergleichspunkt bei der griechischen Kirche für die theologischen Argumente Mikaels die Ursache dafür, dass aus dem Äthiopier ein Grieche wurde in der Rezeption der Gespräche Luthers. Die falsche Zuordnung des Mönchs zur griechischen Kirche machte ihn sozusagen ökumenisch mundtot im Blick auf die Ökumene zwischen Protestanten und Äthiopiern, weil die Begegnung nun fälschlich der Interaktion zwischen Protestanten und Griechen zugeordnet wurde. Philipp Melanchthon berichtete aber noch am gleichen Tag in einem Brief an Benedikt Pauli zur erzielten Übereinstimmung. Zur Feier der Eucharistie heißt es dann abschließend etwa: „Wir erfuhren auch von ihm, daß die Weise, die wir beym Genuß des Abendmahles des Herrn beobachten, und die Messe mit der morgenländischen Kirche übereinkomme.“

Am 17. November 1538 erinnerte sich Luther an die Gespräche mit dem äthiopischen Mönch bei einem Tischgespräch:

„Vor dreien Jahren war ein Mönch aus Mohrenland bei uns, mit welchem wir durch einen Dolmetscher disputierten, und da er in allen Artikeln mit Gottes Wort beschlossen war, sagt er: ‚Das ist ein gut Credo‘, Denn obgleich die morgenländische Kirche einige verschiedene Gebräuche beobachtet, so urtheilet er [Abba Mikaʾel] doch gleichmässig, daß dieser Unterschied die Einigkeit der Kirche nicht aufhebe, welcher mit dem Glauben streite, weil das Reich Christi die geistliche Gerechtigkeit des Herzens, die Furcht Gottes und das Vertrauen durch Christum ist.“ Die Wittenberger Reformatoren äußerten ihre ausdrückliche Unterstützung dieser ökumenisch ausgerichteten Ekklesiologie: „Diese [ist seine] Meinung und wir billigen [sie]“.

In der Folgegeneration von Reformatoren versuchten Tübinger Theologen, mit der Äthiopischen Kirche in Kontakt zu kommen. Die Idee hatten zwei herausragende Theologieprofessoren, Jakob Andreä, Kanzler der Universität, und Martin Crusius, der zu den protestantischen Persönlichkeiten gehörte, die sich mit der Orthodoxie befassten. Valentin Cleß aus Knittlingen sollte den Versuch wagen, die abessinischen Christen auf dem Weg durch die Sahara zu erreichen und feststellen, ob sie für lutherische Theologie ansprechbar und für Boten aus Tübingen aufgeschlossen sein würden. Die Reisepläne scheiterten. Immerhin: das Interesse der deutschen Protestanten war also erhalten geblieben.

Im 18. Jahrhundert kam es dann zum direkten Dialog zwischen Äthiopischen Hierarchen und Herrnhutern. Sie wirkten von 1749 bis 1783. Auch sie wollten immer wieder bis nach Äthiopien vordringen, trafen äthiopische Hierarchen und dem Abuna in Kairo und als sie auf ihrer Schiffreise nach Äthiopien kurz vor ihrem Ziel Schiffbruch erlitten, traten sie mit der Äthiopischen Kirche brieflich in Verbindung. Der mit den Hallensern verbundene Michaelis schrieb dann 1724 die Biographie Heylings, die gerade in ihrem Teil zu Äthiopien wissenschaftlich stark in Frage gestellt wird.

Wenn der deutsche Kaiser also bei der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen dem äthiopischen Kaiser ein kostbares Abendmahlsgerät schenkt und der äthiopische Kaiser eingehend theologische Gespräche mit den Delegierten der deutschen  Gesandtschaft führt, dann ist das ganz auf dieser Linie des Miteinanders zu verstehen. Es gab auch schwierigere Zeiten auf beiden Seiten, aber heute arbeiten wir gerade hier in Deutschland wieder zusammen. Erinnert seien nur Friedrich Heyer und Wolfgang Hage als protestantische Theologieprofessoren, die sich um die Äthiopier verdient machten und bis heute lernen unsere Studierenden, zum Beispiel bei uns in Göttingen, so sie wollen, Ge’ez und Amharisch. Damit beginnt Wissenschaft im Bereich des Oriens Christianus und gelebtes Miteinander in der Ökumene, weshalb wir etwa in diesem Oktober in Mekele ein großes Panel bei der weltweiten Äthiopistenkonferenz ausrichten. Heute müssen wir deutschen Protestanten aber nicht mehr nach Äthiopien reisen, um Ihnen zu begegnen. Heute sind sie unsere Nachbarn. Jetzt kann jeder protestantisch-äthiopisch-orthodoxes Miteinander auch hier leben. Wir freuen uns, dass nun ein Bischof der Äthiopischen Kirche vorsteht und die Präsenz der Kirche in Deutschland dokumentiert. Ein Zeichen, so denke ich, dass sie nun auch in unserer Wirklichkeit ganz angekommen sind. Wir reichen Ihnen die Hand und hoffen auf ein fruchtbares Miteinander und dass es Ihnen als Bischof möglich sein möge, ihre Gemeinschaft hier in eine gute Zukunft zu führen gemeinsam mit uns protestantischen Christen und Christen aller Konfessionen. Wir Christen sind alle und überall auf dieser Erde fremd, weil wir alle unsere Heimat in ihm haben und bei denen, die uns in ihrem Herzen tragen als Freunde, mit denen wir die Liebe Christi in unserer Welt eine Heimat geben.     

Dr. Friedrich Dworschak und Frau Annegret Marx
Grüneck 4
52064 Aachen
31. Juli 2018
Patriarchalvikar
Dr. Merawi Tebege und
Frau Negatua Ketema
Ückerather Str. 2
50793 Köln

Sehr verehrte, lieber Dr. Merawi, liebe Negatua!

Es ist dem Wetter und dem Alter geschuldet, dass wir heute Ihrer Einladung nicht folgen können, den Tag der Einführung von Bischof Diyonasiyos mit Ihnen gemeinsam zu begehen. Das tut ganz besonders mir, die ich den Weg der heute in Berlin zu feiernden Kirche seit 1982 begleitet habe, sehr leid. Deshalb möchte ich – auch im Namen meines Mannes, der erst später dazu kam – Ihnen ein paar Worte dazu sagen.

Ich habe Ihre Texte über den langen Weg zur deutschen Auslandskirche in Salama und in der Presseverlautbarung gelesen und bin in Gedanken meinen Weg dazu noch einmal gegangen. Die Begegnung mit Äthiopien, seiner Kirche, ihren Bildern und seinen Menschen hat meinem Leben eine völlig ungeahnte Richtung gegeben und hat es reich gemacht.

Ich bin für den Dienst in der Katechese ausgebildet gewesen und habe dann bei der Caritas im Flüchtlingsbereich gearbeitet; dabei ist mir die Gläubigkeit und die Haltung der Menschen aus Äthiopien und Eritrea bei der Bewältigung ihres Schicksals aufgefallen. Ich habe nach dieser orthodoxen Kirche gesucht, als eine Hochzeit bei einer eritreischen Familie anstand, weil ich aus eigener Erfahrung wusste, dass der Glaube innere Heimat vermittelt und die Bestätigung und lebendige Zusicherung in der Feier der Liturgie findet. Das brachte mich zu Prof. Heyer und zu Ihnen nach Heidelberg und schließlich zu einer äthiopischen Hochzeit in Tauberbischofsheim und schließlich nach Äthiopien, erstmals 1984.

Die Begegnung mit der Welt der äthiopisch orthodoxen Kirche, begleitet von Prof. Heyer, war in ihrer Unmittelbarkeit und Präsenz eine völlig neue, andere Erfahrung von Kirche. Meinen Blick fesselten darüber hinaus die alten Bilder – ich meinte etwas Vertrautes zu finden, etwas, das mit den Menschen in Äthiopien zu tun hatte – und ich wusste lange nicht, was es war.
Ich habe den Bildern mit dem Pinsel nachgespürt, 10 Jahre lang war die Ikonenmalerei mein Lebensmittelpunkt; dabei habe ich sehr viel über Äthiopien und seine Menschen gelernt, was ich heute mit meinen bescheidenen Versuchen in die Wissenschaft (und auch anderswo) einzubringen versuche. Ich habe gelernt, dass die Malerei den Blick der Äthiopier in eine Wirklichkeit „höher als der Himmel und tiefer als die Erde“ wiedergibt, sozusagen eine ‘Perspektive von der Erde in das Heilsgeschehen hinein’ eröffnet.

Ich konnte nur von Zeit zu Zeit in Köln sein, habe aber doch die Entwicklung in den langen Jahren mitverfolgt. Ich weiß sicher, ohne den Einsatz und die Hingabe Ihrer Person, auch der Verzicht auf ein hohes Amt und die Umgebung zu Hause in Äthiopien – der ebenso auch von Ihrer Frau geleistet worden ist – über eine lange Zeit des Wachstums und der Kontinuität, wäre diese neue Auslandskirche nicht geworden. Ich kann mir die Opfer nur vorstellen – aber sie waren nicht vergeblich: Was ich sehr bewusst wahrgenommen habe, war die Bemühung, die Kirche im Blick auf die andere Lebenssituation der Gemeindemitglieder in Deutschland einerseits in der äthiopischen Tradition zu halten, aber andererseits auch zu öffnen für eine Begegnung mit anderen Christen und Kirchen und darüber hinaus die modernen Medien zu nutzen. Eine Ausrichtung allein auf die äthiopische Tradition hätte zur Folklore und Ritualen geführt, sie wäre abgehoben und nicht eingebettet gewesen wäre in ein Leben in Deutschland.

Aus dem Herzen heraus zu glauben und mit dem Herzen den Glauben lebendig wirksam zu machen – dafür steht die äthiopische orthodoxe Kirche nach meinem Verständnis. Ich habe mich bei Ihnen immer sehr wohl und willkommen gefühlt, wie auch mein Mann Friedrich Dworschak. Ihre natürliche Lebendigkeit und bunte Lebensfreude wird nun in der Institution einer eigenen Auslandskirche als Diözese mit einem eigenen Bischof in Berlin auf Dauer das Leben der Ökumene in Deutschland sehr bereichern!
Wir gratulieren Ihnen und Ihrer Frau zu diesem wunderbaren Ergebnis einer sehr langen und harten Lebensleistung und wünschen Ihnen dazu weiterhin den reichen Segen Gottes.

Herzlichst, in alter Verbundenheit
Annegret Marx und Dr. Friedrich Dworschak