30 Jahre Äthiopisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland
ÄTHIOPISCH-ORTHODOXE KIRCHE IN DEUTSCHLAND

Ückeratherstr. 2, D-50739 Köln
Tel./Fax.: 0221/ 599 2623
E-Mail: aeokd@gmx.de
www.aethiopisch-orthodoxe-kirche-deutschland.de/
Sehr geehrter Erzpriester Tebege,

sehr verehrte Gäste,zu Ihrem heutigen Ehrentag, dem 30-jährigen Bestehen der äthiopisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, gratuliere ich Ihnen herzlich und freue mich über die Einladung zu diesem Fest. Ich heiße auch Ihre vielen Gäste willkommen und hoffe, dass Sie sich alle in Köln wohlfühlen.In Ihrer Einladung zum diesjährigen Fest haben Sie Hermann Hesse zitiert: „Man muss das Unmögliche versuchen, um Mögliches zu erreichen“.

Mit Blick auf Ihre Geschichte war das sicher Ihr Motor, um Ziele zu erreichen, die vielleicht unmöglich erschienen. Genau desshalb feiern wir heute Ihren 30ten Jahrestag. Denn mit dem Vertrauen auf die Kraft Ihrer Traditionen erhalten Sie das Christentum nicht nur in Afrika, sondern auch in Deutschland lebendig.

us diesem Grund haben Sie vor 30 Jahren die äthiopisch-orthodoxe Kirche in Köln gegründet.

Sie, Herr Dr. Tebege, wollten einen Ort schaffen, an dem Sie sich über ihren Glauben und ihre Traditionen austauschen können. An dem Sie den etwa 500 lebenden Gläubigen im Großraum Köln ein Stück Heimat geben konnten. Seit Sommer 2009 gehört Ihnen die St. Mikaelskirche. Mit Recht können Sie stolz sein auf diesen Andachtsort mit den farbenfrohen Wandgemälden und kunstvollen Ikonen. Meine Damen und Herren, ich würde gerne noch zu Ihrem Wahlspruch für das diesjährige Fest die Worte Ausdauer und Beharrlichkeit anfügen. Beim Bestreben, das Unmögliche möglich zu machen, gehören diese beiden Eigenschaften dazu.

Das haben Sie vielfach unter Beweis gestellt. Sie verstehen sich als nationale und internationale Kirche mit Teilkirchen auf allen anderen Kontinenten und gehören zu den Gründungsmitgliedern des Weltkirchenrates.

Bei der Vorbereitung auf Ihr heutiges Fest habe ich die Geschichte der Stammmutter der salomonischen Dynastie, der Königin von Saba noch einmal gelesen.

Sie reiste nach Jerusalem zu König Salomo und kehrte mit dem gemeinsamen Sohn Menilek zurück. Menilek brachte später als junger Mann unter anderem viele gläubige Juden zu seinem Vater nach Jerusalem. Dies ist eine sehr schöne Geschichte, weil sie auch heute noch Gültigkeit hat. Die Kinder werden im Vertrauen auf ihre Eltern Menschen mitbringen und den sozialen, kulturellen und religiösen Kreis erweitern.

Und ich denke, dass auch bei der Erziehung der Kinder Ihr Wahlspruch gilt – das Unmögliche möglich machen, nicht stehen bleiben und immer wieder versuchen, den Bogen zu spannen zwischen Tradition und Fortschritt.

Es ist sicher eine Herausforderung, Tradition zu bewahren und dennoch offen für Neuerungen zu sein, aber unmöglich ist es nicht.

Vielleicht hat auch deshalb die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche als einzige bis heute bestehende vorkoloniale christliche Kirche Schwarzafrikas für viele christliche Schwarzafrikaner und deren Nachfahren in aller Welt eine besondere symbolische Bedeutung. Im heutigen Äthiopien ist der Großteil der Bewohner muslimisch.
Trotzdem, meine Damen und Herren, prägt die äthiopisch-orthodoxe Kirche, im Bewusstsein ihrer historischen und gegenwärtigen Rolle,die äthiopische Gesellschaft.
Anlässlich Ihres Jubiläums von fünf Jahren haben Sie gesagt „was sind 25 Jahre gegenüber dem Alter Ihrer Kirche in Äthiopien“.
Das mag schon stimmen, aber Sie haben allen Grund,
Ihre Jahrestage zu feiern, denn Sie haben in diesen inzwischen 30 Jahren viel erreicht.
Sie können selbst zu Recht stolz darauf sein, dass Sie neben dem Aufbau einer Kirche auch den vertriebenen Äthiopiern in Deutschland eine geistige Heimat geben konnten und weiterhin können.

Aber, meine verehrten Gäste, bei aller Freude an Ihrem Ehrentag begleitet Sie sicher auch die Sorge über das Heiligtum der äthiopischen Mönche und Nonnen in Waldeba.
Die Klosteranlage soll einem Staudamm zur Wasserversorgung von Zuckerrohrplantagen weichen.Hierzu wünsche ich Ihnen Kraft und Ausdauer, um vielleicht doch etwas Unmögliches noch erreichen zu können.
Für Ihr heutiges Jubiläum wünsche ich Ihnen dennoch ein erlebnisreiches und fröhliches Fest so wie vor fünf und vor zehn Jahren.

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